Pressestimmen




OUTNOW – Festivalblog, 8.6.2011:


„Bereits die ersten Augenblicke sind auf eine verwirrende Art betörend und dieses Gefühl zieht sich durch den gesamten Film. Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf fangen sowohl eine erdrückende Einsamkeit wie auch die zart aufkeimende Freundschaft zweier Fußballerfrauen in wunderschönen Bildern ein. Das Ziel, keinen stereotypischen, clichée-behafteten Film über Fußballerfrauen und -freundinnen zu gestalten und dem Zuschauer im ersten Moment nicht das abzuliefern, was er oder sie in solch einem Kontext erwartet, wurde größtenteils erfüllt.

Die beiden Hauptdarstellerinnen, Vesela Kazakova und Sonja Gerhardt spielen diese Rolle mit einem unglaublichen Gefühl und einer ergreifenden Authentizität. Die auf einer psychologisch und emotionalen Ebene exzellent ausgearbeiteten Charaktere nehmen uns mit auf eine Reise, von der niemand weiß, wo sie enden wird. Die Widersprüche, inneren Konflikte und auch Gemeinsamkeiten der beiden Frauen werden in den Dialogen wie auch wortlos in künstlerischen Bildern eingefangen.

Ein wunderschöner Film, der berührt und zwei unglaublich emotionale Hauptdarstellerinnen, die in eine andere Welt entführen. Gleichzeitig liefert der Film den Raum, sich selbst zu reflektieren und seinen Platz in den Wirrungen der Welt zu finden. Zwar könnte man einwenden, dass provokative Momente oder Spitzen fehlen. Ob diese den Film besser gemacht hätten oder einfach nur den emotionalen, zarten Aufbau des Films gestört hätten, bleibt allerdings fraglich.“



Mareike Bannasch: Langeweile in der VIP-Log, 10.6.2011:


„Spielerfrauen – bekannt aus „BILD“ und „BUNTE“ werden sie bestenfalls belächelt. Bis jetzt. Denn Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf von der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam räumen mit dem gängigen Bild auf. Zumindest ein bisschen.

In „WAGs – Wives and Girlfriends“ treffen zwei Welten aufeinander. Judith, Freundin eines Jungprofis bei Hertha BSC, trifft auf die Bulgarin Dina, die ihren Mann zu einer weiteren Station auf der Karriereleiter begleitet. Die Jüngere ist noch fasziniert von der teuren Penthouse-Wohnung und schicken Kleidern. Dina hingegen hat bereits jegliche Illusion über ihr Dasein verloren. Vom Leben gelangweilt tut sie nur eins: Geld ausgeben. Und das auch nur, weil es von ihr erwartet wird. Auch Spielerfrauen haben einen Ruf zu verlieren.

Mit Judith taucht endlich eine Lösung für ihr Problem auf. In das junge Mädchen kann sie all ihre Hoffnungen und Wünsche von einer eigenständigen Zukunft projizieren. Das klappt auch ganz gut – bis Judith schwanger wird. Aus der Traum von einer Karriere als Modedesignerin, der Umzug nach München steht an. Ronny wurde von den Bayern gekauft. Und Dina? Die schafft endlich den Absprung, kümmert sich nur noch um sich selbst – und kehrt allein ins heimatliche Sofia zurück.„WAGs“ schildert in starken, klaren Bildern das Leben abseits des Platzes. Schonungslos zeigen die Filmemacher Langeweile in der VIP-Loge, Warten aufs Trainingsende und ständiges Umziehen. Immer dem Mann hinterher. Dankenswerterweise verzichten sie dabei darauf, es sich einfach zu machen und Spielerfrauen noch einmal in die Pfanne zu hauen. So hat man am Ende sogar Mitleid – Mitleid mit dem langweiligen Leben in der VIP-Loge.“



OUTNOW – Festivalblog, 8.6.2011:


„Dass ich mir aus dem ganzen Festivalprogramm gerade WAGs angesehen habe, ist eher dem Zufall geschuldet, da ich nur dann Zeit hatte. Der Ankündigungstext verursachte bei mir ein eher ambivalentes Gefühl: Fußballerfrauen. Hmmm, da gab es thematisch Spannenderes im Angebot. Bilder von Victoria Beckham und eigenen Erfahrungen als Provinz-Fußball-WAG  - Saufgelage, blondierte Haare, lackierte Fingernägel und Frauen, die am Fußballfeld Prosecco trinken – begleiteten mich zum Filmbeginn.

Solche Wiedererkennungsmomente kommen in WAG zwar vor, alles in allem hat der Film für mich aber doch erfreulich wenig mit Fußball zu tun. Es geht viel mehr um zwei Frauen, deren Beziehung zueinander und zu ihren Männern. Von beiden bekommt man eigentlich wenig zu sehen, kriegt aber doch ein Gespür dafür, wie sie so „sind“: gleiche momentane Lebenslage, aber doch sehr gegensätzlich inszeniert: naives Blondchen und dunkelhaarige, exzentrische Grüblerin mit Tiefgang, die ihre eigenen Unzufriedenheit in dieser Situation auf die Jüngere projiziert – auf deren „Seite“ ich mich fast automatisch schlage.

Der Aspekt des Daseins als Spielerfrau weicht etwas Allgemeinerem: welche Beziehung will frau führen bzw. welche Rolle darin einnehmen? Worauf zugunsten der Zweisamkeit verzichten? Und ob es überhaupt ein Verzicht ist oder eher ein Sich-für-Etwas entscheiden?

Die kurzen Einblicke in die Beziehungen der Frauen überraschen nicht, sondern lassen eher denken „ja, genau, so ist es doch“. Es ist also nicht wirklich etwas Neues, was der Film mir zeigt, sondern die Reproduktion der WAG-Anteile in einem selber.

Trotzdem, oder gerade deswegen, hab ich mir den Film gerne angesehen, was zum Großteil auch an den beiden Schauspielerinnen liegt.“



Filmbewertungsstelle Wiesbaden: Kurzfilm des Monats, Februar 2011:


Pressetext:

„Judith und Dina sind Spielerfrauen, sogenannte WAGs („Wives and Girlfriends“). Und während die sehr junge Judith ihre neue Funktion noch aufregend findet, hat sich für die Dina aus Bulgarien schon lange Frustration und Langeweile in ihren Alltag eingeschlichen, der sie von Stadt zu Stadt führt, immer dahin, wo ihr Mann gerade unter Vertrag steht. Als Dina Judith begegnet, erkennt sie sich selbst in der jungen Frau und will verhindern, dass ihr das gleiche geschieht wie ihr selbst. Doch vielleicht ist es dafür schon zu spät. Es gibt wenige Filme über Spielerfrauen, und noch viel weniger, die eine so intensive Charakterstudie betreiben wie das Werk von Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf. Die grandiose Besetzung tut ihr übriges, um das Spiel mit stereotypen Ansichten zu einer Art Revolution im Kleinen umzukehren. Musik und Kamera unterstreichen die melancholische Note und geben Zeit, die Figuren kennenzulernen. Ein kreativer studentischer Film, der Lust auf mehr macht.“


Jurybewertung:

„Die Klischees über Spielerfrauen scheinen übermächtig, aber in diesem Kurzspielfilm werden die Erwartungen gekonnt enttäuscht. Erzählt wird hier von zwei Frauen, die mit Fußballprofis zusammenleben und für kurze Zeit Freundinnen werden, bis eine von ihnen ihrem Freund zu einem Verein in eine andere Stadt folgt. Der Film fängt die Leere dieses Lebens aus zweiter Hand ein. Beide Frauen haben Geld und viel Zeit sind aber offensichtlich nur Anhängsel ihrer Männer. In den speziell für sie eingerichteten Logen erleben sie die Fußballspiele wie in einem goldenen Käfig ein Ausbruchsversuch der beiden in die Ränge des Stadions wird durch einen Ordner verhindert. Die jüngere Judith ist zuerst durch die Ruppigkeit von Dina aus Bulgarien irritiert und abgestoßen, doch dann sieht sie, dass diese sich unter den anderen Spielerfrauen ebenso fremd fühlt wie sie selber. Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf lassen den Schauspielerinnen Vesela Kazakova und Sonja Gerhardt Raum, sich in langen atmosphärischen Einstellungen zu entfalten. Beide wirken absolut authentisch und es gelingt ihnen, die starken Persönlichkeiten der beiden Frauen gegen die nur scheinbar so genau definierten Rollen als WAGS durchzusetzen. Beide zeigen einander, wie sie sich selber sehen und wie sie ihr Leben selbst gestalten würden die eine als Schauspielerin, die andere als Modedesignerin. Interessant ist, dass gerade die scheinbar so abgebrühte Dina sich durch ihre Freundschaft derart weiterentwickelt, dass sie das Leben als WAG schließlich hinter sich lässt. Der Film ist sowohl als gesellschaftliche Studie wie auch als kleines Emanzipationsdrama gelungen. Nach ihm sieht man Spielerfrauen mit anderen Augen.“

(Jurymitglieder: Wilfried Hippen, Katharina Dockhorn, Eva-Maria Schneider-Reuter, Gerhard Bingenheimer, Roland Schmidt)



Manguelita: Berlinale, Tag 10: Lonely Wives of the World, Unite, 26.2.2010:


„WAGs ist doch tatsächlich die Abkürzung für Wives and Girlfriends und zwar von Fußballprofis. Der nächste unerwartete Fakt ist, dass es sich nicht um eine Doku über grell geschmickte Blondinen, die von weitem mit ihren Einkaufstüten winken handelt, sondern um einen kleinen wunderbaren Spielfilm. Angenehme 40 Minuten lang passt er genau zur abnehmenden Aufmerksamkeitsspanne nach zehn Tagen. Nachdem am Vortag die Sektion Perspektive schon mit Porträts deutscher Alkoholiker ihre Stärke demonstriert hatte, zementiert sich dieser Eindruck mit WAGs, einer Produktion von Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf von der Hochschule für Film und Fernsehen Konrad Wolf.

Wir lernen Dina und Judith kennen, zwei sehr verschiedene Charaktere, die beide neu in Berlin angekommen sind, da ihre Männer bei Hertha BSC unter Vertrag sind. Dina ist schon Ende zwanzig und in ihrer Heimat Bulgarien eine Art Victoria Beckham, Judith dagegen ist noch keine zwanzig und die Situation, ihr Leben nach ihrem Freund auszurichten, ist für sie  neu. Dina nähert sich ihr sofort fast aufdringlich an, nach einem Schreckmoment beschließt Judith, sich von dieser selbstsicheren Diva nicht einschüchtern zu lassen und so entwickelt sich in kürzester Zeit eine sehr intime Freundschaft. Ich glaubte meinen Augen kaum, als es da zwischen den Spielerfrauen erotisch zu knistern begann: schweigend und konzentriert nimmt Judith an Dina Maß, um ihr ein Kleid zu schneidern. Sie trauen sich zusammen zum Bungeejumping und fliegen in der reinen Harmonie ehrlich Liebender zusammen lachend über Berlin. Die Männer kommen nur am Rande vor, als nichtsahnende Muskelprotze, die nichts zu erzählen haben und seltsam fremd wirken in den Wohnungen, die den ganzen Tag über nur von ihren Frauen belebt werden. Dina will Judith dazu bringen, nicht den gleichen Fehler zu begehen, den sie selbst beging; sich in die Abhängigkeit zu begeben: “Dafür bist du viel zu schön und zu klug”. Judith leidet unter dem Druck, versteht aber, was die Freundin ihr sagen will.

Sie brechen allerdings nicht aus, außer ab und zu mit einer trotzigen Shopping-Tour – nach dem Motto: Wenn wir uns schon selbst aufgeben, dann wollen wir auch was haben vom Reichtum unserer Männer. Eine gute, brave WAG zu sein, das ist doch kein Lebensziel! Die Zeiten der Charulatas sind vorbei.

Und so retten sich die beiden gegenseitig im Kleinen, ihre letzte innige Umarmung ist herzzerreißend und doch tröstend: Judith lässt ihren Freund dafür minutenlang warten und Dina ist auf dem Weg in ihre Heimat, die sie schon seit vielen Jahren vermisst. Ich für meinen Teil habe mich Hals über Kopf in die großen Augen von Dina, dargestellt von Vesela Kazakova, verliebt, in denen genug Platz für Melancholie, Trotz und Zärtlichkeit zugleich ist.“



Andreas Resch: Lebe lieber selbstbestimmt – KEINE OPFER Die Filme der "Perspektive deutsches Kino" erzählen von Frauenzimmern, Spielerfrauen und Haushaltshilfen, Taz. die tageszeitung, 12.2.2010:


„Ein weiterer Film, der den Erwartungen des Zuschauers angenehm entgegenarbeitet, ist "Wags" von Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf. Das Wort Wag ist ein Akronym für "Wives and Girlfriends", die auf dem englischen Boulevard gängige Bezeichnung für Spielerfrauen. Der Film erzählt von der flüchtigen Freundschaft zweier "Wags": von Dina, der lebenserfahrenen Freundin eines bulgarischen Stars, und Judith, der provinziellen Gemahlin eines deutschen Nachwuchsspielers, die sich in der VIP-Lounge von Hertha BSC näher kommen und dann gemeinsam Berlin erkunden. Das Ganze endet so schnell, wie es begonnen hat, und fühlt sich ein wenig an wie "Lost in Translation" im Fußballmilieu.“



Jörg Giese: In der Abseitsfalle – Eine emotional dichte Geschichte zweier Frauen, Märkische Allgemeine Zeitung, 23.4.2009:


„Unterläuft gängige Klischees und entwickelt mit leichter Hand ein intensives Drama um zwei Menschen, die sich gegenseitig Kraft für einen Neuanfang geben.“

„Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf gelingt es ganz wunderbar, die Geschichte in schlüssige Bilder aufzulösen. Text wird nur sparsam eingesetzt, auf Regiemätzchen wird verzichtet. Die Dramaturgie schürt den Konflikt zwischen den Frauen behutsam, zeigt, wie mit dem wachsenden Vertrauen auch die unterschiedlichen Charaktere der Frauen offenbar werden“, und gibt dem Film „die emotionale Tiefe eines 90-Minüters.“



Jenny Jecke: Kontrapunkt: Berlinale Special 2010, The Gaffer, 23.2.2010:


„WAGs (D 2009) steht für „Wives And Girlfriends“ und bezieht sich auf besagte Frauen und Freundinnen von Hertha BSC-Spielern. Zwei von ihnen freunden sich an: Judith (Sonja Gerhardt) ist die Freundin von Nachwuchstalent Ronny (Gordon Schmidt) und mit dem Leben als Spielerfrau unvertraut, die etwas ältere Dina (Vesela Kazakova), Freundin des bulgarischen Neutransfers Ivo (Alen Hebilovic) desillusioniert, sieht ihre Rolle nur als Beiwerk ihres Mannes ohne eigenes Leben und Recht auf Selbstverwirklichung. Doch als Ronny ein Angebot von Bayern München bekommt, droht die subtile, frisch entstandene Freundschaft wieder zu zerbrechen. Professionelle Kameraarbeit, zwei großartig aufspielende und authentisch wirkende Hauptdarstellerinnen, eine hintergründige Geschichte, die ein bisher wenig behandeltes Thema angeht, dazu noch sehr unterhaltsam: ein durchweg großartiger Kurzfilm. Ein großes Lob an die beiden Regisseure Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf.“



Friederike Kapp und Thomas Vorwerk: Berlinale 2010: Quer durch die Sektionen, Cinemania 64, 13.2.2010:


„Nach einem zunächst geheimnisvoll wirkenden Titelvorspann (der später Sinn gibt) lernt man Dina, mit Sonnenbrille bewaffnet, auf dem Rollband eines Flughafens kennen, und auch, wenn man als Zuschauer noch nicht recht weiß, was man damit anfangen soll, ist die Körpersprache bereits bezeichnend. Das Drehbuch des Kurzspielfilms überzeugt auf ganzer Linie, das zaghafte Kennenlernen der zwei trotz fester Beziehung einsamen Frauen funktioniert über kleine Momente, durch das forsche Auftreten Dinas droht die Freundschaft aber schon zusammenzubrechen, bevor sie wirklich begonnen hat, und selbst, wenn das gemeinsame Shoppen und einige andere Szenen teilweise etwas überzogen sind, funktioniert der Film, auch aufgrund seiner stringenten Struktur. Somit kann dieser Perspektive-Beitrag auch bereits mit einem Filmpreis aufwarten, der Abschlussfilm des mehrfach erprobten Filmemacherpaars bei der HFF Konrad Wolf in Potsdam gewann den First Steps Award für einen “Spielfilm bis 60 Minuten”. Und gerade bei Filmen mit solchen generell kinountauglichen Formaten ist die Perspektive (trotz mancher mitunter berechtigter Kritik) eine echte Fundgrube, denn ein Film wie WAGs würde ansonsten nahezu komplett ungesehen bleiben, und das hat er nicht verdient.

Eine klitzekleine Rolle als Ronny hat der aus Lucy (Henner Winkler, Forum 2006) bekannte Gordon Schmidt, aber vor allem die weiblichen Hauptdarstellerinnen überzeugen. Vesela Kazakova war der “Shooting Star” für Bulgarien im Jahre 2006, und Sonja Gerhardt spielte neben einer Fernsehserie in Sommer und Die wilden Hühner und das Leben.

Eine Menge Authentizität erhält der Film durch Aufnahmen in einer VIP-Lounge im Berliner Olympiastadion und einen kurzen Auftritt von Dieter Hoeneß und Lucien Favre (beim Presseauftritt, bei dem Ivo und Ronny vorgestellt werden). Besonders hervorzustellen sind auch einige Bildideen (Vorspann, Rollbahn, Seitenspiegel), die dem Film trotz der (nötigen) oberflächlichen Werte eines Luxuslebens ein zusätzliches Standbein verschaffen.“



Matthias von Viereck: Berlinale 2010: Der deutsche Film ist weiblich – Die Perspektive Deutsches Kino zeigt viele starke Frauen, Zitty Berlin, 8.2.2010:


„Frauen, die für starke, emotionale Momente sorgen, etwa im Porträt zweier Hertha-Spielerfrauen: Die Langeweile der zwischen VIP-Stadiontribüne, Shoppingtour und Designerwohnung oszillierenden WAGs (Wives and Girlfriends) überrascht zunächst. Denn hey, was gibt’s da zu jammern? Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf führen uns mithilfe der Protagonistinnen (Vesela Kazakova und Sonja Gerhardt) vor Augen, woran es den WAGs mangelt: einem eigenen Leben.“



Cathy de Haan: The German Feature Film 2009/2010: Mostly sunny – the highlights of the young talent awards, Goethe-Institut, March 2010:


„...It was also at the First Steps awards that Joachim Dollhopf’s and Evi Goldbrunner’s film, WAGs” received the “Up to 60 Minutes” prize. WAG stands for “Wives and Girlfriends” – footballers’ wives and girlfriends who “tag-along” with their men from club to club. Dollhopf and Goldbrunner depict how a WAG rebels against her role in a most trenchant and emotional way.“



Christian Bruckner: FUSSBALL, SOCCER, CALCIO & CO.: WAGs – Rezension, 28.9.2010:


„Ein Kurzfilm über eine menschliche Schattenseite des Fußballgeschäfts. Im Blickfeld steht die Einsamkeit der Freundinnen und Frauen von Profifußballern in ständig wechselnden Städten, in denen sie kaum Wurzeln schlagen können. Ein Leben in Luxus. Gleichwohl ein trauriges Luxusleben weit weg von der Familie und lange allein, während der Gespons Zeit mit Fußball verbringt.

Die beiden Protagonistinnen des Films sind eine bulgarische und eine deutsche „Spielerfrau“, die der Zufall des runden Balls in der Sommer-Transferzeit für kurze Zeit zusammenbringt und die nach Anfangsschwierigkeiten Freundschaft schließen − bis der Freund der einen kurz darauf zu einem anderen Verein in eine andere Stadt wechselt.

Das große Thema ist aber noch mehr als die Einsamkeit die Frage nach der eigenen Person und der eigenen Selbstverwirklichung. Bist du eine „WAG“, deren Leben darin besteht, kleine Kicker mit den Genen des Superstarvaters zu gebären und hübsch auszusehen? Ist das ein Leben? Ein Anhängsel, das mal dahin und mal dorthin mitgeht, wo immer der Freund oder Mann gerade spielt? Oder willst du doch eine eigene Person mit eigenen Interessen, gar Berufsperspektive sein? Eine Frage, die der Film in sehr nüchternen, aber trotzdem emotionalen Bildern anreißt.“



Martina Krüger: Sex, WAGs und eine Haushaltshilfe in der „Perspektive Deutsches Kino“, Berlin vis.à.vis, 42 – Frühjahr 2010:


„...länger (...) hätte man gern den „Wives And Girlfriends“ kurz WAGs (so auch der Filmtitel) von Hertha BSC zugesehen. WAGs nennen die Engländer die Spielerfrauen, und in diesem Spielfilm treffen sich sozusagen zwei Neuzugänge auf der VIP-Tribüne. Die eine von einem Star-Neueinkauf, die andere von einem Jung-Spieler. Und es entspinnt sich eine interessante und witzige Geschichte, die beschreibt, wie sehr die WAGs glauben, im Rampenlicht zu stehen, aber eigentlich schon lange im Abseits sind.“



Rüdiger Suchsland: "Perspektive Deutsches Kino – Hinterm Horizont geht's weiter“. Berliner Morgenpost, 14.2.2010:


„Was den Filmen im Programm immer gut gelingt: Realismus. Ob in der eindringlichen, aber auch tristen Milieustudie "Narben im Beton" von Juliane Engelmann oder in Mariejosephin Schneiders intensivem Identitätsdrama "Jessi" oder in Evi Goldbrunners poppiger Glamourreflexion "WAGs": Kühl und direkt ist der Blick, und nicht zufällig sind es Regisseurinnen und weibliche Hauptfiguren, die hier nicht nur gegenüber dem anderen Geschlecht ihre Freiheit einfordern.“

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